Die Schnee(ketten)-Königin

Das idyllisch gelegene Salzburger Saalfelden liegt inmitten einer prächtigen Bergwelt, und so gehören Schneeketten während der Wintermonate zum Standard-Verkaufsangebot.

Eines Tages hielt eine resolute Dame mit einem Saab in der Tankstelle und kaufte ein Paar Schneeketten. Als die Chefin in einer kurzen Pause durch die Auslagenscheibe blickte, musste sie zu ihrem Erstaunen feststellen, dass die Kundin im Begriff war, die Ketten an den Hinterrädern ihres Saab zu montieren. Sie eilte hinaus, um der Frau den heißen Tipp zugeben, die Ketten vorne anzulegen, da das schwedische Automobil schließlich einen Vorderrad-Antrieb habe.

Doch die Dame ließ sich nicht von ihrem Vorhaben abbringen und erklärte vielmehr reichlich unwirsch, dass sie sehr gut wisse, „wo die Ketten hingehören“. Achselzuckend ob solch unsympathischer Besserwisserei zog die Chefin sich wieder in den wohlig-warmen Shop zurück.

Um knapp eine Stunde später wieder mit der, diesmal noch hitzigeren Saab-Fahrerin, aneinander zu geraten. Denn die Frau beschwerte sich lauthals darüber, dass sie nicht auf den Berg hinauf gekommen sei. Der verzweifelte Versuch der Tankstellen-Chefin, die Dame jetzt endlich doch überzeugen zu können, dass Schneeketten bei einem Auto mit Vorderradantrieb einer zwingenden Logik folgend auch an den Vorderrädern montiert gehörten, war erneut zum Scheitern verurteilt. Vielmehr setzte die bockige Besserwisserin noch eins drauf, indem sie jetzt nach einem zweiten Paar Ketten verlangte.

Obwohl der Kunde bekanntlich König ist und es zweifellos ein gutes Geschäft gewesen wäre, weigerte die Tankstellen-Unternehmerin sich, der Frau eine zweite Kettengarnitur anzudrehen. Die Überraschung war dennoch nicht sonderlich groß, als sie den Saab am kommenden Tag wieder sah - der wie ein Panzerfahrzeug mit vier Ketten durch Saalfelden ratterte...

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